26 Oktober 2017

Geschichtslügen

Der zweite Weltkrieg
Neulich habe ich einen Leserbrief mit der folgenden Frage dankend erhalten:

Gibt es eine politische Richtung in Russland, die zurechten Völkerverständigung die Geschichtslügen des 20. Jahrhunderts nicht anerkennt? Wenn ja, wieso wird diese Organisation, Partei oder unorganisierte Mehrheit nicht öffentlich wahrgenommen? Wieso macht sie sich nicht bemerkbar? Gibt es in Russland Zensur?

(Dabei werden unter den „Geschichtslügen des 20. Jahrhunderts“, wenn das richtig verstanden wurde, hauptsächlich kontroverse Auslegungen des Anfangs des Krieges zwischen Deutschland und der UdSSR im Jahre 1941 gemeint.)

Eine politische Organisation bzw. Partei, die ihre politischen Ziele durch Ereignisse des Jahres 1941 definiert, ist in Russland wohl kaum vorstellbar. Schon gar nicht, wenn es um die geschichtliche Version von Viktor Suworow geht, wo die traditionelle Rollenverteilung Täter / Opfer zwischen Deutschland und der UdSSR ziemlich unkonventionell dargestellt wird. Der Grund ist einfach – das bringt keinen klaren politischen Nutzen.

Ansonsten gibt es bestimmt Gruppen in Russland, die sich für das Thema interessieren. Das sind jedoch meistens Historiker, die sich tatsächlich außerhalb ihrer Fachkreise kaum bemerkbar machen. Das hat aber bestimmt nichts mit Zensur zu tun, vielleicht eher mit Besonnenheit. Denn die Geschichte hat sich inzwischen als eine sehr manipulative wissenschaftliche (?) Sparte erwiesen. Und wer heute historisch als Bösewicht gilt, kann morgen locker zum Helden erhoben werden, aber auch umgekehrt.

Insofern trägt die Anerkennung der sog. Geschichtslügen des 20. Jahrhunderts offensichtlich kaum zur Völkerverständigung bei, eher ist das Gegenteil der Fall.

Dagegen würde die Erkennung und Bekämpfung der Gegenwartslügen, die heute durch Massenmedien massiv zerstreut werden, die Völkerverständigung mit Sicherheit fördern. Daran scheint aber keine Staatsmacht so richtig interessiert zu sein.
Geschichtslügen Rating: 4.5 Diposkan Oleh: Admin

3 Kommentare:

  1. Da Staaten Ausbeuterorganisationen sind, verfolgen sie Interessen. Im Hinblick auf die Menschheit sind Staaten überflüssig. Doch das ist noch eine Utopie. Immerhin leben wir auf der Menschenfarm und brauchen überschaubare Ausbeutungseinheiten.

    Da hilft auch die Philosophie von Prof. Leopold Kohr nicht weiter, der maximal 12 bis 15 Millionen Einwohner für einen Staat als angemessen empfindet.

    Es gibt immer noch einige Staaten, die größer sind, warum auch immer.

    Die gegenwärtigen Aufgaben sind wirklich anspruchsvoll. Sobald keine Kredite mehr für Kriege verfügbar sind, wird es ruhig und friedlich auf diesem Planeten. Darauf freue ich mich aus tiefstem Herzen.

    Brauchen wir Kriege?
    http://www.dzig.de/Brauchen_wir_Kriege

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  2. H. Kissling31/10/17 23:40

    Vielen Dank, dass Sie auf meine Anfrage reagiert haben!
    Ich darf nochmals darauf eingehen:
    Wir alle wissen, dass die BRD ein Marionettenregime ist. Deshalb hetzt die BRD systematisch gegen Rußland bis hin zur Provokationen, die schlimmstenfalls in einen Krieg münden. Seitens verschiedener, nicht-offizieller Gruppen kommt der Gedanke auf, dass uns Rußland mental viel näher steht als die westlichen Länder Europas. Und dass der deutsch-russische Krieg von Juden und Anglo-Amerikanern geschürt wurd. Das scheinen auch manche Russen zu glauben und wünschen sich deshalb ein Ende der von außen gesteuerten Konfrontation und eine enge Kooperation mit den Germanskis: dt. Knowhow - russische Rohstoffe. Wenn es nun einen aufrechten Präsidenten in Rußland gäbe – Putin ist es nicht, weil er schon vom Angriff auf "die friedliebende Sowjetumion" spricht – so könnte er das Verbrecherregime der BRD diskreditieren, indem er die Lüge und die Hetze der BRD-Regierenden, die seit 70 Jahren gegen das eigene Volk im Auftrag anderer hetzen, entlarven, gegebenfalls sogar schwächen. Gleichzeitig würden die wenigen aber aufrechten Deutschen des rechten Spektrums gestärkt, die ja keine Berührungsängste mit den Russen haben und einen Kireg oder Sanktionen gegen Russen überhaupt nicht befürworten.
    Insofern sehe ich durchaus einen politischen Nutzen, wenn im Sinne Suworow, die und andere Wahrheiten (...) zur Zeitgeschichte offengelegt werden. Und nicht nur, wie Sie schreiben, die Gegenwartslügen.

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  3. @Kolpak: ach herrjeh, das sind wieder solche Patentlösungen, die garantiert nicht funktionieren - immer noch John-Lennon-gläubig?
    @Kissling: So simpel funktioniert das nicht, denn Politik muß stets Historie hinbiegen, wie es gerade passt, um sich ihre Möglichkeiten nicht zu verbauen. Historiker läßt man manchmal ein bißchen machen, wenn man sie für ungefährlich hält, aber wehe, sie bekommen eine Breitenwirkung, die den politischen Intentionen zuwiderläuft, dann werden sie abgesägt.

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